Privatversicherungen
Welche der vielfältigen Versicherungsverträge, die Privatpersonen abschließen können, wirklich sinnvoll sind, hängt nicht zuletzt von der konkreten persönlichen Situation ab:
Private Hafptlichtversicherung ab einem dauerhaften Einkommen
Mit Abschluss der Ausbildung und der Erzielung eines „auf Dauer angelegten Einkommens“ endet in der Regel der Versicherungsschutz, den die Privathaftpflichtversicherung der Eltern jungen Menschen noch einräumt – ein eigener Vertrag ist unerlässlich. Die Privathaftpflichtversicherung befasst sich mit den Schadenersatzansprüchen, die Dritte wegen fahrlässig oder grob fahrlässig verursachten Schäden gegen den Versicherten richten. Neben der Regulierung, die schon eine enorme finanzielle Sicherheit bedeutet, übernimmt die private Haftpflichtversicherung aber deutlich mehr: Sie prüft nämlich zunächst, ob überhaupt eine Haftungsgrundlage gegeben ist. Bei Bedarf verteidigt sie dann die Rechte des Versicherten auch vor Gericht, mit Hilfe von Sachverständigen oder Gutachten. Selbst die Höhe der geforderten Entschädigung wird sorgfältig überprüft, denn der Anspruch besteht insbesondere bei Sachschäden immer nur in Höhe des aktuellen Zeitwertes. Schon aus diesem Grundsatz heraus entstehen regelmäßig Streitigkeiten, denen Versicherte aus dem Weg gehen – das erledigt die private Haftpflichtversicherung.
Unfallversicherung sinnvoll bei handwerklichen Berufen
Ein weiterer Schwerpunkt ist die eigene Arbeitskraft, die für die berufliche Karriere und damit ein regelmäßiges Einkommen existenziell wichtig ist – aber vor allem durch einen Unfall beeinträchtigt werden kann. Abhängig vom ausgeübten Beruf gestalten sich das individuelle Risiko und damit auch der Beitrag zur privaten Unfallversicherung. Trotzdem wird auch dieser Vertrag immer ein lukratives Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen, wenn die Invaliditätsleistung bedarfsgerecht berechnet wird: Entsprechend dem Grad der dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigung erfolgt die Auszahlung einer Entschädigung. Darüber hinaus können weitere Einschlüsse, beispielsweise eine Todesfallleistung oder ein Krankenhaus-Tage- und Genesungsgeld, vereinbart werden, um die finanziellen Folgen eines Unfalls optimal abzufangen.
In diesen Bereich fällt auch die Berufsunfähigkeitsversicherung, die vor allem in den ersten Jahren der beruflichen Tätigkeit von enormer Wichtigkeit ist: Der ohnehin lückenhafte Schutz, den die gesetzliche Rentenversicherung bietet, kann hier naturgemäß noch nicht greifen, da die wesentlichen Beitragsjahre fehlen. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung beinhaltet eine Rente in der vereinbarten Höhe, die so lange ausgezahlt wird, wie der Versicherte aufgrund einer langwierigen Erkrankung, der Folgen eines Unfalls oder wegen Kräfteverfalls zu mehr als 50 Prozent in der Ausübung seines Berufs eingeschränkt ist.
Hausratversicherung bei Gründung eines eigenen Hausstandes
Dem Eigentum sollte ebenfalls Augenmerk gewidmet werden: Schon die Zusammenstellung der zum eigenen Hausstand gehörenden Gegenstände, also der Möbel, aber auch der elektrischen und elektronischen Geräte, Bücher, CDs, Textilien usw., wird klar machen, dass eine Absicherung gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel und Einbruch-Diebstahl inklusive Vandalismus sinnvoll ist. Die Hausratversicherung ersetzt nämlich im Schadensfall alle zum eigenen Hausstand gehörenden Gegenstände zum Neuwert – der Geschädigte wird so in die Lage versetzt, sich vollkommen neu einzurichten, sollte dies notwendig sein. Die Berechnung der Versicherungssumme erfolgt regelmäßig mit Hilfe einer Pauschale je Quadratmeter Wohnfläche, um das Risiko der Unterversicherung und damit der Leistungskürzung im Schadensfall zu vermeiden.
Wohngebäudeversicherung unerlässlich bei Erwerb von Wohneigentum
Eine Wohngebäudeversicherung wird zwangsläufig zum wichtigen Thema, wenn ein eigenes Haus gebaut oder gekauft wird – schon die finanzierende Bank wird auf dieser Absicherung bestehen. Auch hier gilt die Neuwertentschädigung, im Ernstfall wird der Versicherte also in die Lage versetzt, das Haus neu zu errichten. Da die Baupreise sich permanent verändern, basiert die Wohngebäudeversicherung zum gleitenden Neuwert auf dem Baupreis-Index: Erhöhen sich die Preise, erhöht sich auch die Versicherungssumme – und umgekehrt. Über die Grundgefahren Feuer, Leitungswasser und Sturm/Hagel hinaus lassen sich auch Elementarschäden, also Erdbeben, Hochwasser, Schneelawinen usw., absichern. Allerdings hängen die Konditionen und die Versicherbarkeit von der konkreten Lage des Hauses ab.
Gewässerschadenhaftpflichtversicherung bei vorhandenem Heizöltank
Im Zusammenhang mit dem Eigenheim und der passenden Absicherung spielt die Art der Heizung eine wichtige Rolle. Wird beispielsweise in Heizöltank genutzt, muss für diesen eine eigene Gewässerschadenhaftpflicht abgeschlossen werden: Kommt es nämlich zur Havarie und damit Kontamination von Erdreich, haftet der Inhaber eventuell für die Sanierung – und da entstehen gravierende Kosten. Die Gewässerschadenhaftpflichtversicherung prüft auch hier die Haftungsfrage und steht bei Bedarf für alle aufkommenden Kosten ein – bis hin zur fachgerechten Entsorgung des kontaminierten Erdreichs.
Haushaftpflichtversicherung bei vermieteten Wohneinheiten
Die aus steuerlichen Gründen gerne in ein Eigenheim integrierte Einliegerwohnung, aber vor allem vermietete Wohneinheiten bedürfen über die Gebäudeversicherung hinaus einer gesonderten Absicherung: der Haus- und Grundstückshaftpflichtversicherung. Der Hausbesitzer ist in jedem Fall für die Verkehrssicherheit, wie beispielsweise die funktionierende Beleuchtung im und um das Haus, schadhafte oder nicht von Schnee und Eis geräumte Wege, verantwortlich – und muss im Schadensfall dafür einstehen. Diese Absicherung sollte also zum Pflichtprogramm gehören, um die eigene finanzielle Existenz zu schützen, denn insbesondere bei Personenschäden können erhebliche Forderungen auf den Hausbesitzer zukommen.
Vergleich von vervisio – unabhängig und unverbindlich
Schon die Vielfalt der am Markt angebotenen Tarife, Versicherungskonzepte und -Pakete macht eine kompetente Selektion erforderlich: Nicht jeder Vertrag passt auch genau zum konkreten Bedarf. Zum einen empfiehlt sich also eine professionelle Bedarfsermittlung, zum anderen die Auswahl eines geeigneten Versicherungsangebotes. Dabei sollte nicht nur der Preis eine Rolle spielen, sondern vor allem der Versicherungsumfang, die Finanzstärke der jeweiligen Gesellschaft und die Erfahrungen, die in Bezug auf Schadensregulierungen gemacht wurden. Nur wenn alle Komponenten optimal zusammenpassen, kann ein privates Versicherungspaket auch die Funktion ausfüllen: die finanzielle Existenz des Versicherten umfassend zu schützen.